Lieberoser Heide – Nutzung

Nutzungen im Kerngebiet der Lieberoser Heide

Die Flächen im Kerngebiet der Lieberoser Heide werden derzeit unterschiedlich genutzt. Während sich Teilbereiche langfristig zu Wildnisflächen entwickeln sollen, erfolgt im Großteil der Waldgebiete eine Forstwirtschaft, bei der die Landeswald-Oberförstereien Peitz und Lübben die größten Anteile haben. Besonders in den bewirtschafteten Wäldern, in den gepflegten Heiden und im Bereich von Projekten (z.B. Moorschutz, Besucherlenkung, Solarpark Lieberose) erfolgte in den letzten Jahren eine umfassende Munitionsberäumung.


Forstwirtschaft

Das Kerngebiet der Lieberoser Heide wurde auch zu Zeiten des Truppenübungsplatzes forstwirtschaftlich genutzt. Heute verwaltet die Landeswaldoberförsterei Peitz mit 16.000 ha den größten Flächenanteil in diesem Gebiet und stellt einen der größten Arbeitgeber in der Region dar. Ein kleinerer Teil im Osten des Kerngebietes wird durch die Landesoberwaldförsterei Lübben bewirtschaftet. Daneben gibt es weitere kommunale und private Waldbesitzer, die von den Oberförstereien Lieberose und Cottbus hoheitlich und fachlich betreut werden. Es ist zukünftig vorgesehen, die an die Wildnisgebiete der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg sowie der Landeswaldoberförsterei Peitz angrenzenden Waldflächen des Landesbetriebes Forst unter Beachtung besonderer ökologischer Prämissen zu bewirtschaften.

 

Jagd

Die Lieberoser Heide stellt aufgrund ihrer Unzerschnittenheit ein bedeutendes Wildeinstandsgebiet und ein beliebtes Jagdgebiet dar. Insbesondere auf den Flächen der Stiftung Naturlandschaften, aber auch in anderen Bereichen ist es das Ziel der Jagd, eine ökosystemverträgliche Schalenwilddichte zu erreichen, die eine natürliche Verjüngung der potentiell vorkommenden Hauptbaumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen (Zaun) zulässt.

 

Heidenutzung

Das größte zusammenhängende Heidegebiet in der Region der Lieberoser Heide befindet sich mit ca. 1000 ha im Naturschutzgebiet „Reicherskreuzer Heide und Schwansee" innerhalb des Naturparke „Schlaubetal". Für die Reicherskreuzer Heide besteht das Ziel, diese Flächen als offene Heide zu erhalten. Um die natürliche Sukzession, also eine stetig zunehmende Bewaldung, hier aufzuhalten, wird seit Anfang der 90er Jahre durch die hier zuständige Verwaltung des Naturparks Schlaubetal dafür gesorgt, dass die Reicherskreuzer Heide als Offenlandbiotop inmitten des sonst dicht bewaldeten Areals erhalten bleibt. In den zwischenzeitlich stärker mit Bäumen bewachsenen Bereichen sind regelmäßig Holzungsarbeiten notwendig, um die Heide freizustellen und die Heidepflege durch Beweidung zu ermöglichen. In den Heidebereichen erfolgt die Pflege durch die Beweidung mit ca. 800 Schafen, die von zwei Schäfereibetrieben geführt werden. Wegen der Präsenz des Wolfes werden die Schafherden von speziell gezüchteten Herdenschutzhunden bewacht. Die Hunde wachsen mit den Schafen auf und entwickeln daher einen ausgeprägten Schutzsinn für die Schafe. Bisher haben die Schafherden in der Reicherskreuzer Heide keine Verluste durch den Wolf zu verzeichnen. Die Heidepflege in der Reicherskreuzer Heide trägt nicht nur zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, sondern auch zum Erhalt des gefährdeten Berufszweiges der Schäferei bei. Für ihre Leistungen zur Landschaftspflege werden die Schäfereibetriebe aus Programmen der EU-Agrarförderung unterstützt.

Die Imkerei (Zeidlerei) hat in der Lieberoser Heide eine lange Tradition, die wahrscheinlich bis in das Mittelalter zurückreicht. Schließlich war Honig lange Zeit als Süßungsmittel und zur Haltbarmachung unentbehrlich. Heute sind besonders die Heideflächen in der Reicherskreuzer Heide für die Imkerei von Bedeutung darüber hinaus ist die Imkerei auch in der umgebenden Kulturlandschaft des Kerngebietes von Bedeutung.

 

Energiegewinnung

Nördlich der Gemeinde Turnow-Preilack wurde auf einer Fläche von etwa 1,6 km² einer der größten Solarparks Deutschlands errichtet. Die im Jahr 2009 fertiggestellte Anlage ist auf eine Laufzeit von mindestens 20 Jahren ausgelegt. Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Solarpark werden auf einer Fläche ca. 100 ha Offenlandlebensräume und bestimmte Waldlebensräume durch Pflegemaßnahmen erhalten.