Moorschutz

Viele Moore in der Lieberoser Heide wurden in früheren Zeiten entwässert, um Wiesenflächen zur Futtergewinnung für das Vieh in der sonst recht trockenen Landschaft zu gewinnen. Dazu wurden umfangreiche Entwässerungssysteme mit teils tiefen Gräben angelegt, die größtenteils bis in die Gegenwart funktionieren. Für die Moore stellt die Entwässerung eine große Beeinträchtigung dar, weil der Wasserrückhalt eingeschränkt ist, die oberen Bodenschichten austrocknen und charakteristische Moorarten selten werden oder aussterben. Besonders dramatisch wurde die Situation in den 1990er Jahren bis 2010, weil Niederschläge ausblieben und die Grundwasserstände kontinuierlich sanken.

Um die negativen Folgen der Entwässerung zu vermeiden und aktives Moorwachstum wieder anzuregen, werden seit 2007 Moorschutzprojekte im Kernbereich der Lieberoser Heide durch verschiedene Akteure umgesetzt. Dabei geht es vorrangig um den Verschluss von Entwässerungsgräben in Mooren, die heute nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden.

Im Rahmen des Förderprogramms zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes wurden z.B. durch den Wasser- und Bodenverband „Nördlicher Spreewald" am Butzener Bagen und im Bereich des Möllnsees Maßnahmen durchgeführt, die gemeinsam mit dem Landumweltamt (heute: Landesamt für Umwelt, LfU) vorbereitet worden waren. Durch den Einbau von Grabenkammerungen und Stützschwellen wurden so künstliche Entwässerungsgräben verschlossen und ehemalige Binneneinzugsgebiete wiederhergestellt.

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg hat in den Jahren 2012 bis 2015 im Zusammenarbeit mit dem LfU und dem Wasser- und Bodenverband zehn wertvolle Moore im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für den Bereich der Lieberoser Endmoräne untersuchen lassen und aus diesem Konzept Maßnahmen für sieben Moore entwickelt und umgesetzt. Die Schutzmaßnahmen umfassten das Funkenluch, das Kreuzluch, das Burghofluch, das Tiefe Luch, das Große Luch, die Große Zehme und das Moor südlich Gusteluch. Hier wurden vornehmlich ehemalige Entwässerungsgräben verfüllt bzw. abgeriegelt. Die Finanzierung der Projekte konnte mit Fördermitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums sowie mit Ausgleichsmitteln für Bauvorhaben sichergestellt werden.

Auch die Auflichtung der dichten Kiefernbestände auf den Flächen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Grundwasserstände und damit auch auf die Moore aus, was beispielsweise im Bereich des Druschesees und des Kesselluchs zu beobachten ist.

Die erhöhten Niederschläge in den Jahren 2010 - 2012 haben die Bemühungen um den Moorschutz maßgeblich unterstützt, so dass es zu einer raschen und nachhaltigen Auffüllung der Wasserstände in den Mooren und zur Reaktivierung ihrer Schwammfunktion kam. Im Vergleich zu anderen Moorgebieten ist dabei sichtbar geworden, dass nicht entwässerte, intakte Moore besonders effektive Bereiche für den Wasserrückhalt in der Landschaft sind.