Historie

In der Bronzezeit war die Lieberoser Gegend bereits dicht besiedelt. Davon zeugen die heute noch erhaltenen Ringwälle, wie z.B. das sogenannte „alte Schloss" im Stockshof bei Lieberose. Auf die bronzezeitlichen Siedler folgten germanische und später auch slawische Stämme.

Die Lieberoser Heide war ursprünglich überwiegend von Traubeneichen-Kiefernwäldern bestockt. Die zunehmende Nutzung des Waldes führte insbesondere seit dem Mittelalter zu Veränderungen, die sich bis heute im Kerngebiet der Lieberoser Heide auswirken.

Holz hatte im Mittelalter eine große Bedeutung als Brenn- und Baustoff und der Wald wurde dementsprechend intensiv genutzt. Bezeichnungen wie „Teerofensee" zeugen davon, dass hier aus dem Kiefernholz auch Teer und Holzöl gewonnen wurde. Allein um Lieberose befanden sich wohl drei Teeröfen. Neben der Waldweide wirkte sich auch die Nutzung der Nadelstreu (Strehlingsharken) in Ermangelung von Stroh als Einstreu in den Ställen aus. Die unkontrollierte intensive Nutzung des Waldes führte dazu, dass die Wälder nach und nach auf den zunehmend verarmten Böden in Kiefernheiden umgewandelt wurden oder ganz verschwanden. Mit der Einführung von Forst-Reglementen unter König Friedrich II. und der aktiven Tätigkeit der Waldbesitzer wurde im 19. Jahrhundert eine nachhaltigere Waldentwicklung eingeleitet. Große Flächen wurden, zumeist mit Kiefern, aufgeforstet und nach Plan genutzt.

Von der langen Tradition der Waldwirtschaft in der Lieberoser Heide zeugen heute z.B. die wiedererrichtete Darre in Lieberose mit ihrem Museum zur Kiefersamengewinnung und die wiederhergestellte Rampe VI zum Verladen von Holz an der ehemaligen Kleinbahntrasse bei Byhlen.

Nach mehreren Jahrhunderten vorwiegend forstwirtschaftlicher Nutzung begann in der Lieberoser Heide in der Zeit des Nationalsozialismus die Geschichte als Militärgebiet. Die Waffen-SS richtete in den Jahren 1942/43 den Truppenübungsplatz „Kurmark" ein, der jedoch erst nach 1945 durch die Sowjetarmee umfassend militärisch genutzt wurde.

Mit der politischen Wende 1989/1990 folgte bis zum Jahr 1994 der Abzug der russischen Truppen aus dem Osten Deutschlands. Der letzte Übungsbetrieb fand auf dem Platz bei Lieberose 1991/1992 statt. Nach ihrem endgültigen Abzug hinterließen die Streitkräfte ein Areal mit erheblichen Munitionsbelastungen und Altlasten im Boden sowie Flächen, die auch während des Militärbetriebs forstwirtschaftlich genutzt worden waren.

Die ehemalige militärische Nutzung prägt das Landschaftsbild der Lieberoser Heide bis in die Gegenwart. In der ehemaligen Militärfläche finden sich keine Siedlungen und kaum befestigte Infrastruktur wie Straßen oder Gebäude. Eigentümer der Flächen sind heute das Land Brandenburg, die Stadt Lieberose, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und weitere private Waldbesitzer.

Die Flächen der Lieberoser Heide werden derzeit unterschiedlich genutzt. Während sich Teilbereiche langfristig zu Wildnisflächen entwickeln sollen, erfolgt im Großteil der Waldgebiete eine Waldwirtschaft, bei der neben privaten Waldbesitzern die Landeswald-Oberförstereien Peitz und Lübben die größten Anteile haben. Eine gezielte Offenlanderhaltung erfolgt in der Reicherskreuzer Heide auf ca. 10 km² durch Heidepflege mit Schafen. Nördlich der Gemeinde Turnow-Preilack wurde auf einer Fläche von etwa 1,6 km² einer der größten Solarparks Deutschlands errichtet.

Besonders in den bewirtschafteten Wäldern, in den gepflegten Heiden und im Bereich von Projekten (z.B. Moorschutz, Besucherlenkung, Solarpark Lieberose) erfolgte in den letzten Jahren eine umfassende Munitionsberäumung.