Parteien bekennen sich zu einer Landesfinanzierung der Internationalen Naturausstellung Lieberoser Heide: Förderverein erwartet Aufnahme in den zukünftigen Koalitionsvertrag

Die Internationale Naturausstellung Lieberoser Heide (I.N.A.) soll durch Landesmittel ausgestattet werden. Dazu bekannten sich Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in der vollbesetzen Darre am Schloss Lieberose alle Landtagskandidaten des Wahlkreises 28 (Dahme Spreewald III). Der "Förderverein Nationalpark Lieberoser Heide e.V." hatte nach Lieberose zu einem Austausch vor der Wahl geladen zu dem über 100 Anwohner kamen. Neben Sascha Philipp (SPD) und Benjamin Raschke (Bündnis 90/Die Grünen) nahmen auch Monika von der Lippe (Die Linke), Olaf Schulze (CDU), Christoph Berndt (AfD) und Fabian Jahoda (FDP) an der Diskussion teil.

Das Vorhaben soll nun endlich einen eigenen Titel im Landeshaushalt bekommen. Nach einem Beschluss des Landestages im Februar 2017 sei von Seiten des Landes nicht wirklich viel passiert, kritisierte der Förderverein. Die Regierungsmehrheit von SPD und Linke hatte seinerzeit einen Vorstoß der Grünen aufgriffen und in einer abgeschwächten Variante die Landesregierung aufgefordert, das Projekt vage zu unterstützen. 

„Wir begrüßen das klare Bekenntnis zur Naturausstellung durch die Parteienvertreter“, resümierte Moderator Wolfgang Renner  vom Förderverein. Um die Versprechen auch dingfest zu machen, erhob der Verein im Anschluss an die Diskussion die Forderung: „Jetzt müssen den Worten auch endlich Taten folgen.  Nach der Wahl am 1. September braucht die Region einen entsprechenden Passus im Koalitionsvertrag als klaren Arbeitsauftrag für die Landesregierung“. In den Landkreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße wird durch die I.N.A. ein touristischer Aufschwung durch den einzigartigen Naturschatz der Lieberoser Heide erwartet. Bei der Umsetzung erwartet der Förderverein von der neuen Landesregierung deutlich mehr Aktivitäten als das  Umweltministerium bisher gezeigt hat. 

Als „positiv“ bezeichnete es Renner auch, dass bis auf die FDP die Vertreter aller Parteien starke Skepsis über die umstrittenen Pläne zur geplanten Erdgas-/Erdölförderung am Schwielochsee äußerten. Der Förderverein schätzt ein, dass die Entwicklung der Naturausstellung durch die Gefahren und Auswirkungen der Erdgas-/ Erdölförderung entscheidend behindert wird. „Wir erwarten von der künftigen Landesregierung, dass sie alles Rechtliche und Politische unternimmt, damit dieses Vorhaben nicht zum Tragen kommt“, so Renner.

Hintergrund

Die Lieberoser Heide mit ihren etwa 25.000 Hektar unzerschnittene Landschaft ist ein einzigartiger Naturschatz. Das Gebiet war der größte militärische Übungsplatz der sowjetischen Truppen in Ostdeutschland. Die Lieberoser Heide hat eine Vielzahl  wertvoller Lebensräume, von der Wüste im Osten, über Heideflächen und Wälder bis hin zu über 100 Waldmooren. Seit 2017 erlangte die Region Berühmtheit aufgrund häufiger Waldbrände. Dabei sucht die Unzerschnittenheit, die Ungestörtheit und die Vielfalt des Gebietes in der Kombination und Größe in Deutschland ihresgleichen.  Nach derzeitigem Planungsstand soll die Internationale Naturausstellung Lieberoser Heide (I.N.A.) im Jahr 2022 eröffnet werden.

Beschluss des Landtages vom 2. März 2017: „Die Internationale Naturausstellung Lieberoser Heide als überregional bedeutsames Projekt anerkennen und fördern“
https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/starweb/LBB/ELVIS/parladoku/w6/beschlpr/anlagen/6113-B.pdf